Was soll man in Italien aus anderes essen als Pasta 🙂
In meinem letzten Italienurlaub hatte ich endlich wieder Zeit Pasta selbst zu machen und dieses Rezept möchte ich Dir natürlich nicht vorenthalten… Es gibt heute frische selbstgemachte Ravioli mit Robiola-Kräuterfüllung, geschwenkt in brauner Salbei Butter…
Bei der Herstellung von Ravioli gibt es im Grunde nur drei wichtige Regeln
no. 1: Selbstgemachte Ravioli sind ganz einfach und keine Zauberei!
Es gilt eine Grundregel: Auf 100 g Mehl kommt 1 Ei (Größe M).
Mehr braucht es dazu nicht.
Das Thema Mehl wird bei Pasta ja immer heiß diskutiert. Eigentlich kannst Du ganz normales Weizenmehl Typ 405 nehmen. Ich verwende aber am Liebsten Hartweizenmehl, dass ich immer gleich im 10 Kilosack in der Mühle kaufe.
Welches Mehl?
Also, es braucht im Prinzip kein besonderes Mehl, keine besonderen Eier und auch keine besondere Maschine. Dazu etwas Wasser, ein Matarello (Nudelholz), viel Liebe, etwas Herzblut und Deine Hände.
Wenn Du den Teig etwas geschmeidiger haben möchtest, kannst Du noch etwas Olivenöl hinzugeben. Geschmeidigkeit ist beim Ravioliteig ziemlich wichtig, sonst klappt das mit dem Auswellen nicht so gut und der Teig reißt. Er muss schön gerade so klebrig sein dass er nirgendwo festklebt und sollte besser nicht reißen. Bei Pastateig ist es deshalb wichtig, dass er richtig gut durchgeknetet wird – mindestens 10 Minuten und dann sollte der Teig nach dem Kneten im Kühlschrank Zeit zum Ruhen haben.
no. 2: Pastateig braucht eine große Portion Liebe und Hingabe!
Den Pastateig solltest Du mit einem Lächeln auf den Lippen liebevoll bearbeiten, sanft streichen und ihn mit dem Matarello sorgfältig ausrollen. Idealerweise genau so wie ich das getan habe: direkt unter der italienischen Sonne damit ganz viel dolce vita in den Teig kommt, dazu ein leckeres Glas Vino.
Wer eine Pastamaschine hat, kann auch selbstverständlich diese nutzen…
Aber auch der Küchentisch ist bestens dafür geeignet… dazu ein italienisches Lied auf den Lippen oder im CD Player und los geht’s…
Jetzt geht’s los
Bevor es richtig los geht, verteile reichlich Hartweizengries auf der Arbeitsfläche, damit nichts anklebt. Ich teile den Teig immer in so viele Portion wie ich Eier verwendet habe… pro Person rechne ich 100 g Mehl und ein Ei.
Für Ravioli ist es wichtig, dass der Teig möglichst dünn ausgerollt wird – höchstens 3 mm dick. Bei dem eher zähen Teig ist das nicht ganz einfach, aber zu schaffen: Entweder mit purer Muskelkraft oder aber mit einer Pastamaschine.
no. 3: Deine Phantasie zählt – Alles ist möglich!
Ravioli sind absolute Vielseiter. Du kannst sie süß oder herzhaft, bunt, fritiert, groß, klein, rund oder eckig…das Großartige an Ravioli ist ja, dass sie so wandelbar sind und jeder für sich seine perfekten Ravioli herstellen kann.
Das kann ganz klassisch sein mit einer Füllung aus Ricotta und Spinat oder ganz fancy in süß mit Marzipan und Ganache… Es ist einfach Alles möglich!
Ein Tipp: die Füllungen sollten gut gewürzt sein, sonst ist es zu labberig…
Die Füllung
Pro Ravioli rechne ich etwa einen TL Füllung und nach Möglichkeit sollte die Luft nicht in der Nudel eingeschlossen sein, sonst könnte es passieren, dass sich sich die Luft im heißen Wasser ausdehnt und die Ravioli aufgehen.
Die Füllung sollte so platziert sein, dass sich die Ränder befeuchten und mit einer zweiten Nudelschicht belegen und verschließen lassen.
Die Form der Ravioli kannst ganz alleine Du bestimmen… meine sind eckig geworden, weil ich keinen Ausstechen zur Hand hatte und schneiden musste… und dann gehen die leckeren kleinen Scheißerchen auch schon ab ins kochende Wasser!
Wie schon gesagt: Ravioli sind ganz und gar keine Zauberei und mit einer großen Portion Liebe im Teig, etwas Geduld und Zeit und einem guten Glas Wein ist einfach alles möglich! Findest Du nicht auch?
Und jetzt kommt dieses leckere Rezept für selbstgemachte Ravioli mit Robiola und Rosmarin
- …für 4 Personen
- ...für den Teig
- 300 g Hartweizenmehl
- 3 Eier
- ca. 2 TL Olivenöl
- ca. 1 EL Wasser
- Prise Salz
- ...für die Füllung
- 300 g Robiola oder Ziegenfrischkäse
- 4 Zweige frische Rosmarinnadeln
- 80 g Parmesan
- 1 Knobizehe
- Salz & Pfeffer
- Chilliflocken
- Außerdem
- 80 g Butter, ungesalzen
- 3 Zweige Salbei
- Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
So geht’s
- …für die Füllung
- Rosmarinnadeln von den Zweigen entfernen und hacken.
- Für die Füllung werden jetzt der Robiola bzw. der Ziegenfrischkäse, der geriebene Parmesan, der gehackte Rosmarin und Knoblauch mit einer Gabel gut zerdrückt und vermengt. Abschließend alles mit Salz & Pfeffer sowie den Chilliflocken abschmecken.
…für die Pasta
- Hartweizengrieß, Mehl, Salz, Eier und Wasser in eine Rührschüssel geben und mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Wenn der Teig an den Händen klebt, gibst Du noch etwas Mehl hinzu. Den Teig solltest Du gute 10 Minuten kneten und die Liebe nicht vergessen 😉
- Damit der Teig nicht austrocknet, wickelst Du ihn jetzt für die Ruhezeit im Kühlschrank in Frischhaltefolie ein. Im Kühlschrank darf er jetzt ca. 30 Minuten ruhen…
- Nach der Ruhezeit wird der Ravioliteig in drei Stücke geschnitten (3 Personen - 3 Eier - 3 Teile Teig).
- Jetzt wird der Teig zu einer dünnen Platten ausgerollt. Im Idealfall passiert das mit einer Nudelmaschine oder mit einem Nudelholz auf der bemehlten Arbeitsfläche.
- Den Teig auf den bemehlten Arbeitsfläche auslegen und die Füllung mit einem Teelöffel darauf verteilen… Nicht vergessen: Genügend Abstand lassen, die Nudel muss ja noch verschlossen werden. Dazu verquirlst Du ein Ei und streichst die Ränder damit ein.
- Jetzt rollst Du eine weitere Teigplatte aus, die Du über die andere Platte samt der Füllung legst. Jetzt fährst Du mit einem Deinem Finger nochmal die Nähte entlang und schneidest die Ravioli mit einem Messer oder stechst sie mit einem Ravioliausstecher aus.
- Damit die Ravioli nicht kleben, gibt einfach etwas Hartweizengris darüber.
- Um das Austrocknen zu vermeiden, werden die Ravioli mit einem Küchenhandtuch abgedeckt.
- Mit dem restlichen Teig verfährst Du wie beschrieben…
- Die frischen Ravioli werden in kochendem Salzwasser 5-6 Minuten gekocht.
…für die braune Salbeibutter
- Die Salbeiblätter vom Stiel zupfen und grob hacken.
- Die Butter in einem kleinen Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Wenn sie heiß ist gleich mit einem Schneebesen umrühren bis das Wasser verdampft ist und die flüssige Butter wieder klar und leicht braun wird. Sobald die kleinen (Eiweiß-)Flocken in der Butter eine haselnussbraune Farbe haben, den Topf vom Herd nehmen, den gehackten Salbei dazu geben und sofort in ein anderes feuerfestes Gefäß geben und mit den gekochten Ravioli vermengen.
- Gerne kannst Du zum servieren noch etwas Parmesan und Pfeffer darüber verteilen und schon ist alles fertig 🙂
Bähm! Selbstgemachte Pasta macht einfach glücklich und zufrieden… und das Ergebnis ist einfach phantastisch…
Pasta wie vom Lieblingsitaliener einfach selber gemacht. Mit wenigen guten Zutaten, die man sogar hier auf dem Land problemlos bekommt. Genau mein Ding. Kein Schi Schi. Einfach ganz einfach und so, mega gut.
Zum Weiterlesen hab ich mal wieder etwas ganz Leckeres
- Schicke gestreifte Ravioli mit Ziegenkäse-Pinienfüllung
- Dreierlei Pesto für Pasta
- Linguini mit Chili & Garnelen
Sooo, es ist geschafft… ich hoffe, ich konnte Dich ein bisschen mitreißen und Du probierst auch mal selbst aus wie hausgemachte Pasta schmeckt… es lohnt sich wirklich sehr…
Diese hier haben zwar kleine optische Mängel aufgrund fehlender Ausstechformen am Urlaubsort, aber sie waren so unglaublich lecker…
Ich wünsche Dir eine zauberhafte Woche mit ganz viel Genuss, tollen Menschen und vielleicht dem ein oder anderen Cocktail…
Ciao und bis bald
Deine Julia
Daumen hoch für diesen Beitrag! Klasse Content, ich hoffe hier kommen in Zukunft noch viele weitere Beiträge! 🙂