Heute habe ich ein ziemlich klassisches und leckeres Weihnachtsrezept für Dich, dass als solches gar nicht mehr bekannt ist: Es gibt leckere Cantuccini.
Ich bin mir sicher, Du kennt sie, vielleicht nicht als Weihnachtsgebäck. Viele Cafés reichen sie nämlich mittlerweile zu ihren leckeren Kaffeespezialitäten.
Für mich sind sie die perfekte Vereinigung aus meinem Lieblingsland Italien, tollen Zutaten und einer ganz wunderbaren Zeit.
Viele Varianten
Cantuccini gibt es in den unterschiedlichsten Varianten und es gibt so vielfältige Rezepte dazu, in machen ist Kardamom, ganz klassisch Bittermandel oder aber auch Nelken. Herzhafte Varianten gibt es auch und zwar zu einem Aperitif…
Ich persönlich mag ja die klassischen Cantuccini besonders gerne. Das besondere an Cantuccini ist, wenn man von besonders reden kann, dass sie doppelt gebacken werden, das macht Sie mürbe und haltbarer.
Cantuccini: Ein Weihnachtsgebäck
Auch wenn Cantuccini mal als Weihnachtsgenbäck gedacht waren, sind sie das aus meiner Sicht schon lange nicht mehr, auch wenn sie immer noch hervorragend in diese wunderbare Weihnachtszeit passen. Die klassische Variante schmeckt ganz wunderbar nach Mandeln und Marzipan und was gibt es denn schöneres in dieser besonderen Zeit?
Cantuccini sind meistens die Weihnachtskekse, die bei Weihnachtsfeiern mit den Kolleginnen und Kollegen am schnellsten verschwinden…jeder kennt sie, jeder mag sie…
Immer wieder Mandeln…
Ich mag Mandeln ja in jeglicher Form, gerne auch in gebrannter Form oder als Macarons… ich liebe also so ziemlich alles was man aus ihnen leckeres zaubern kann und so stehen sie neben Haselnüssen ziemlich weit oben bei meiner Weihnachtsbäckerei.
Da ich ja jetzt erst anfange mit der Weihnachtsbäckerei, wird noch so einige kommen… Elisenlebkuchen oder Stollenkonfekt… auch sehr lecker sind Mandeltürmchen in Zartbitterschokolade *wohoo Überraschung*
Da war doch noch was…
Da ich ja unter der Woche meinem ganz normalen Job nachgehe, backe, fotografiere und schreibe ich zumeist am Wochenende und jetzt in der Vorbereitung zu Weihnachten ist hier ne ganze Menge los J Du wirst schon sehen…
Tradition und Kindheitserinnerungen
Ich muss zugegeben, dass meine Mutter da eine ziemlich steile Vorlage geliefert hat: Es gab Unmengen an Weihnachtskeksen und ich durfte überall mitmachen, probieren und Schüsseln auslecken. Ab Anfang November wurde gebacken was das Zeug hielt… die Sorten reichten von Ausgestrochenem über Spritzgebäck, über Makronen zu Lebkuchen, Zimtsterne und Zimtwaffeln… einfach großartig… und dann spielt Dir das Leben einen nicht so schönen Streich und neben der geliebten Person, die auf einmal nicht mehr da ist, ist Weihnachten auch anders… all die Traditionen liegen auf einmal brach, ob Du willst oder nicht… nach den ersten Jahren ohne all diese Leckereien, habe ich dann irgendwann angefangen mehr und mehr zu Backen und neben vieler Fehlversuche, zusammengelaufenen Keksen, nicht fluffigen Makronen und Lebkuchen der steinhart war, wurde es dann auch irgendwann etwas… mittlerweile komme ich auch auf eine beträchtliche Anzahl an Sorten, auch wenn sie meiner Meinung nach nicht schlecht sind, sind sie anders, aber die Tradition leckere Kekse zu backen besteht fort und sicher wäre sie stolz, wenn sie das sehen würde…
Woher kommen Cantuccini eigentlich?
Italien ist schon mal richtig 🙂
Biscotti di Prato ist eine weitere Bezeichnung unter der Cantuccini bekannt sind.
Der Konditor Antonio Mattei eröffnete Mitte des 19. Jahrhunderts eröffnete in der italienischen Provinz Prato eine Bäckerei und fing an nach seinem eigenen Rezept Mandelkekse zu backen. Genau dieses Gebäck wird heute als erste Cantucci gewertet und machten Mattei über die Stadt Prato und die Toskana hinaus bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts gab der Gründer seine Backstube und auch das bis dahin geheime Rezept an Ernesto Pandofini weiter. Die Pandolfinis betreiben eben diese die Bäckerei in dritter Generation fort, noch immer am selben Ort, wo auch schon der Gründer Antonio Mattei seine ersten Cantucci aus dem Ofen holte.
Cantuccini Wissen
Die vielen unterschiedlichen Variationen mit Schokolade, Trockenfrüchten, Gewürzen und Nüssen dürfen eigentlich gar nicht die Bezeichnung Cantuccini tragen, denn dieser Name darf nur das klassische Mandelgebäck tragen. Die korrekte Bezeichnung für die Varianten ist „Tozzi“.
Im Italienischen werden Cantuccini meistens als „Cantucci“ bezeichnet.
Ihr Originalrezept ist ohne Butter gebacken, dafür mit ungeschälten Mandeln zubereitet.
Übersetzt man das Wort „Cantuccio“, das „kleines Stückchen bzw. in Scheiben geschnittenes Brot“ bedeutet, weißt Du *woooohhhooo* sehr schnell woher der Name kommt 🙂
In Italien tunkt man die Cantucci üblicherweise in Vin Santo, ein klassischer Dessertwein aus der Toskana und den umliegenden Regionen.
Jetzt will ich Dich aber gar nicht weiter aufhalten, das Rezept ist einfach viel zu lecker, um länger zu warten.
- 160 g Mandeln
- 250 g Mehl
- 200 g Zucker
- 1 Pck Vanillezucker
- 1 Pr. Salz
- 1 TL Backpulver
- 2 Eier (Gr. L)
- 1 Pr. gem. Anis
- 1 Pr. Cardamom
- 1 Pr. Fenchel
- So geht’s
- Mandeln mit einem Messer grob hacken und diese in einer Schüssel mit allen anderen Zutaten gut vermischen, gerne kannst Du das mit der Küchenmaschine erledigen.
- Der Teig sollte klebrig sein. Wenn er zu trocken ist, gibst Du einfach noch etwas Milch hinzu. Ist er zu klebrig, nimmst Du ein wenig mehr Mehl.
- Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Aus dem Teig formst Du auf der bemehlten Arbeitsfläche mehrere Rollen, die einen Durchmesser von ca. 4 cm haben.
- Diese legst Du mit Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und bäckst sie in ca. 20 Minuten goldgelb aus.
- Sind die Rollen beim Backen zu sehr auseinander gelaufen, schneidest Du sie am besten mit einem Messer auseinander.
- Anschließend schneidest Du mit einem scharfen Messer schräge, fingerdicke Scheiben ab.
- Die Scheiben legst Du wieder auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech, da kannst Du ohne Probleme das gleiche nehmen.
- Jetzt dürfen sie erneut für ca. 15 Minuten in den Backofen.
- Rausholen und auskühlen lassen.
- Zum Aufbewahren verstaust Du die Cantucci in einer Box oder Blechdose.
- So halten sie sich ziemlich lang.
Habe ich Dir zu viel versprochen?
Die Cantucci sollest Du unbedingt selbst machen, es lohnt sich echt kaum sie zu kaufen, denn sie sind schnell selbstgemacht und schmecken auch um einiges besser als die gekauften!
Ein weiteres Plus ist, dass man so immer eine Kleinigkeit da hat, ob zum Mittagspausen- Kaffee, wenn Gäste kommen oder wenn Du spontan ein Geschenk oder ein kleines Mitbringsel brauchst – pack die Kekse einfach in eine schöne Schachtel und voilà, fertig ist die kleine persönliche Gabe 🙂
Meine Keksdosen füllen sich langsam. Dennoch interessiert es mich, welche Plätzchen Deiner Meinung nach unbedingt noch reingehören?
Meine Favoriten hast Du bereits gesehen bzw. kommen sie in den nächsten Tagen.
Und da Weihnachten ja ein wiederkehrendes Ereignis ist, wird es ganz sicher wiederkommen J und genau deshalb freu ich mich immer über neue Ideen.
Hast Du bereits angefangen mit der Weihnachtsbäckerei? Wenn ja, womit habt hast Du begonnen und was sind Deine liebsten Weihnachtskekse?
Verrate es mir, es gibt noch ausreichend Platz in den Kommentaren dazu 😉
Zum Weiterlesen gibt es heute das hier:
- Parmesan-Nuss Cantucci von Tina von Tinastausendschön
- Lakritzcantuccini von feed me up bevor you go go
- Cantucci mit Pistazien und Cranberries von Jeanny von Zucker, Zimt und Liebe
Jetzt bist Du rundum versorgt und kannst gleich loslegen 🙂
Dazu passen ganz wunderbar diese heißen Schokoladen…
Ich freu mich, Dich hoffentlich schon ganz bald hier wieder zu treffen und schön das Du da bist.
Ganz viele liebe Grüße und vorweihnachtliche Bissus
Deine Julia