Ketchup einfach selbstgemacht – so klappt’s!

Sooo, heute heißt es Sommer, Sonne, selbstgemachter Ketchup.

Selbstgemachter_Ketchup

Der Sommer läuft sich schon mal warm und die Grillsaison ist endlich eröffnet…
Zum Grillen gehören ja ganz viele Komponenten und eigentlich gibt es ja wenig, das nicht auf den Grill kann. Aber eine Zutat gehört für mich zweifelsohne einfach dazu: selbstgemachter Ketchup!
Und der schmeckt nun mal am Besten wenn er auch selbstgemacht ist.

Warum wir Ketchup am liebsten selber machen?

Auf diese Frage gibt es eine klare Antwort: Weil Du ihn dann ganz individuell nach Deinen Vorstellungen abschmecken kannst – fruchtig mit Erdbeeren und Hagebutten oder schön würzig mit Knoblauch, Curry und Sellerie und ihn mit so viel oder so wenig Zucker versehen kannst wie Du möchtest. Probiere es einfach mal aus!

Selbstgemachter Ketchup

Selbstgemachter Ketchup ist besser als sein Ruf

Zu viel Zucker, zu viel Zusatzstoffe… das sind die Vorurteile die man zunächst hört, wenn man von Ketchup spricht. Aber bei selbstgemachtem Ketchup gibst Du den Ton an und bestimmst auch was hinein darf. Selbst selbstgemachter Ketchup muss nicht auf jedes Essen, aber manchmal passt sein tomatig-süßer Geschmack einfach perfekt.

Außerdem muss ich jetzt mal eine Lanze für den selbstgemachten Ketchup brechen: Er ist gar nicht so ungesund, wie viele meinen. Klar, er enthält Zucker – vor allem aber steckt in Ketchup auch eine große Menge an Lycopin. Dieser Stoff aus Tomaten wirkt zellschützend als Oxidationshemmer und soll vor Krebs und schneller Alterung schützen.
Das in konzentrierte Tomatenprodukte wie Ketchup und Tomatenmark enthaltene und für uns sehr gesunde Lycopin wird erst durchs Erhitzen die Zellhüllen aufgebrochen und ist so für unseren Körper ein viel besser Lycopin-Lieferanten als frische, rohe Tomaten.

Menschen die Ketchup konsumieren sind also gesünder und sehen jünger aus 😉
Muss ich noch mehr sagen *lach*

Selbstgemachter Ketchup

So gelingt Dir selbstgemachter Ketchup ganz sicher

Ketchup ist ja nicht gleich Ketchup. Wenn Du Ketchup selbermachen willst, kannst Du mit den verschiedensten Gewürzen und Früchten experimentieren. Die Früchte kannst Du pur oder in Kombination mit den Tomaten verwenden, sie verleihen deinem selbstgemachten Ketchup eine leicht exotische Note… ich liebe es!

Ob klassisch rein tomatig zu Pommes, Burgern oder Steak, ob fruchtig, süß oder mit Raucharomen zum Verfeinern von Nudelsoßen, Gemüse- und Reisgerichten: Ketchup ist ein Multitalent und heiß begehrt.

Als Teenie war gleich hinter der Schule eine Pommes-Bude, die nicht nur gut für ein leckeres schnelles Mittagessen war – Schulspeisung gab es da noch nicht und ja, wir sind auch noch Samstags in die Schule gegangen und nicht daran gestorben ;), sondern die Frittenbude war auch ein Treffpunkt für all diejenigen, die keine Lust auf Unterricht hatten… blöd nur wenn die Lehrer auch da waren.
Aber eines war ganz klar, es gab zwei Teams: Team weiß, die Mayo Fraktion, die ihre knusprigen und goldgelben Fritten mit einer mega Portion Mayo überdeckten und es gab uns, Team rot, die große Ketchup-Fraktion, die nichts lieber als den fruchtig-süßen Tomatenketchup aß.

Aber man wird ja älter und reifer (hab ich zumindest gelesen dass das so ist 😉 und meine Begeisterung für gekauften, viel zu süßen Industrieketchup hält sich in Grenzen. Zum einen liegt das an dem Zuviel an Zucker und an den vielen Zusatzmittelchen und Konservierungsstoffen.
Über die Jahre hat sich aber auch mein Geschmackssinn weiterentwickelt, deshalb möchte mein „alter“ Lieblingsdip nicht mehr so recht zu mir passen. Viel zu flach, zu süß und ganz schön langweilig. Also da hilft eigentlich nur eins und das ist selbermachen…

elbstgemachter Ketchup

Grundrezept für selbstgemachter Ketchup – das Grundrezept

Zu Beginn noch ein paar Worte: Selbstgemachter Ketchup braucht Zeit und macht Arbeit – aber Du wirst sehen und schmecken, es lohnt sich so sehr…

Am Besten machst Du gleich einen kleinen Vorrat, so lohnt sich die Schnippelarbeit noch viel mehr. Aufbewahren und konservieren kannst Du den fertigen Ketchup in Einmachgläsern oder Flaschen. Selbstgemachter Ketchup ist einfach ganz ganz lecker und wunderbar.

Was kommt da eigentlich alles rein? Zutaten für Deinen Ketchup

Die Zutatenliste für das Grundrezept von selbstgemachten Ketchup ist relativ kurz und lässt sich problemlos variieren.

Ganz wichtig sind natürlich Tomaten. In diesem Rezept zeige ich dir, wie du frische, vollreife Tomaten verarbeitest. Da es die aber nicht immer gibt und man vielleicht auch im Winter einmal Nachschub produzieren möchte, kannst Du kannst ohne Probleme auch zu passierten Tomaten bzw. Pizzatomaten aus der Dose greifen und Dir damit zudem noch einen Arbeitsschritt sparen.

Selbstgemachter Ketchup

Zucker: Der beste Freund der Tomate ist nun mal der Zucker, deshalb darf ein bisschen Süße auch nicht fehlen, dazu ist Zucker ein natürliches Konservierungsmittel. Ich verwende für meinen Ketchup entweder braunen Zucker oder Honig. Aber Du kannst natürlich normalen weißen Zucker verwenden oder aber den Zucker ganz ersetzen durch süßes Obst wie beispielsweise Mango, Erdbeeren oder Bananen. Ahornsirup oder  Agavendicksaft sind auch sehr lecker.

Süßes mag Saures, deshalb ist Essig ein weiterer wichtiger Bestandteil. Ich verwende hier immer einen etwas milderen Weißwein- oder Obstessig, allerdings kommt es hier tatsächlich darauf an, wie süß das Obst war, dass Du verwendet hast. In meinen letzten Ketchup habe ich Zitronensaft gegeben, weil die nötige Säure gefehlt hat.

Das wichtigste sind die Gewürze: Hier kann man sagen, es ist erlaubt, was gefällt.
Salz und Pfeffer bilden den Grundstock, aber Du solltest hier einfach etwas experimentieren.
Super dazu eignen sich frische Kräuter, Knoblauch sowie Zwiebeln machen den Ketchup dann noch rund…
Meine Favoriten sind Scharfmacher wie Chilli oder Cayenpfeffer und orientalische bzw. asiatische Gewürze wie Garam Masala, Kreuzkümmel, Piment, Ingwer, Kardamom oder Curcuma.

Selbstgemachter Ketchup

Haltbarkeit von selbstgemachtem Ketchup

Wenn die Flasche erst mal geöffnet ist hält sich der selbstgemachte Ketchup in der Regel maximal 1-2 Wochen im Kühlschrank. Aber es gibt ein paar Tricks, um ihn haltbarer zu machen…

Ketchup konserviert in Einmachgläsern oder Flaschen

Haltbarer wird Dein Ketchup, wenn Du ihn in zuvor sterilisierte Einmachgläser abfüllst und luftdicht verschließt. So kannst Du ihn wirklich über Monate aufbewahren.
Die Methode ist eigentlich ganz simpel: Du spülst die Einmachgläser (ich nehme dazu gerne Sahneflaschen aus Glas) reinigst sie ordentlich, befüllst sie mit kochendem Wasser und lässt sie ein paar Minuten stehen. Danach füllst Du den heißen Ketchup in die Einmachgläser oder Fläschchen. Verschließ den Behälter mit seinem Deckel und dreh ihn auf den Kopf. Lässt du den Ketchup auf diese Weise abkühlen, entsteht ein Vakuum, das Deinen selbstgemachten Ketchup sicher einschließt.

Selbstgemachter Ketchup

Hier noch ein paar Tipps für Dich

  • Gläser und Deckel sollten so steril wie möglich sein. Das kannst Du auf ganz unterschiedliche Weise tun: So wie oben beschrieben oder Du kochst sie in einem großen Topf mit Wasser etwa 10 Minuten aus und lässt sie anschließend auf einem sauberen Küchentuch trocknen.
    Alternativ kannst du die Gläser (ohne Gummiring) aber auch im Backofen sterilisieren. Stell die geöffneten Gläser bei 180 °C etwa 10 Minuten in den Ofen und lass sie anschließend im abgeschalteten Ofen auskühlen. Letzte Alternative, Du sterilisierst sie im Dampfgarer mit Universaldampfzufuhr für 15 Minuten.
  • Da der Ketchup schon einige Zeit auf dem Herd blubbert ist er sehr heiß beim Einfüllen.
    Falls deine sterilisierten Gläser also zu stark abgekühlt sind, stell sie auf ein Tuch oder in ein warmes Wasserbad. Denn zu krasse Temperaturunterschiede führen nur dazu, dass Dein Glas beim Befüllen springen kann.
  • Die geschlossenen Flaschen und Gläser bewahrst Du am besten an einem dunklen, trockenen Ort auf – so hält sich der Ketchup am längsten.

Ab in den Froster mit dem Ketchup

Deinen selbstgemachten Ketchup kannst Du aber auch ganz einfach einfrieren. Dazu füllst Du ihn am besten portionsweise in Gefrierbeutel oder nutzt mal wieder Deinen Tupper-Gefrierschüssel Park. Im TK-Fach hält sich der Ketchup mehrere Monate.

In sieben Schritten zum Ketchup Glück 🙂

Da fällt mir gleich ein ganz furchtbares Lied ein… das mir jetzt wohl leider bis morgen im Ohr bleibt…
Step by Step uhhhh Baby… und die New Kids on the Blog lassen grüßen *lach* oh Gott ich bin so alt…

Step One: Vorbereitung der Zutaten

…für eine Flasche Ketchup
1 EL Olivenöl
1 kleine Zwiebel
1-2 Zehen Knoblauch
60 ml Essig
2 EL brauner Zucker
2 EL frischer Ingwer
500 g Tomaten
Salz, Pfeffer
und Gewürze nach Deiner Wahl

Selbstgemachter Ketchup

Step Two: Tomaten häuten

Die Tomaten über Kreuz an der Oberseite leicht einschneiden und kurz mit heißem Wasser übergießen, damit sich anschließend die Haut besser entfernen lässt.

Step Three: Harakiri mit den Tomaten

Nach dem Häuten solltest Du die Tomaten klein schneiden und kurz beiseite stellen.

Step Four: Schnibbeldieschnapp und immer schön rühren

Die Zwiebel und den Knoblauch kleinschneiden und in dem Olivenöl andünsten, aber vorsicht, sie sollten nicht braun werden.

Selbstgemachter Ketchup

Step five: Gewürze aus 1001 Nacht – Sei mutig!

Das Ganze wird mit dem Essig abgelöscht. Dann gibt’s Du die beiden Löffel braunen Zucker, Salz und Pfeffer dazu. Du solltest jetzt schon wissen, ob und welche Gewürze Du nimmst, denn sie sollten kurz im Topf mitanbraten… ich nehme ganz gerne: zum Schärfen Chilli oder Cayenpfeffer und zum verfeinert Kreuzkümmel, Piment, Kardamom oder Curcuma. Ebenfalls sehr lecker sind frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian. Probier einfach aus…

Selbstgemachter Ketchup

Step six: Die richtige Konsistenz

Zum Schluss kommen die Tomaten hinzu. Das Ganze lässt Du nun bei kleiner Flamme so lange köcheln, bis die Masse die gewünschte Konsistenz hat. Und hier ist rühren angesagt, denn das Ganze häufig um, damit es nicht anbrennt.

Selbstgemachter Ketchup
Zum Schluss nimmst Du den Pürierstab und pürierst alles einmal, dabei ist es Geschmackssache ob Du alles fein pürierst oder noch ein paar Stücke drin lässt.

Selbstgemachter Ketchup

Step seven: Deckel drauf

Wenn alles püriert und abgeschmeckt ist geht es ans abfüllen.
Wie schon erwähnt nehme ich dazu kleine Milchflaschen und zum besseren Einfüllen verwende ich einen Marmeladentrichter. Den Ketchup selbst fülle ich mit einer Kelle dann in die Gläser.

Selbstgemachter Ketchup

Also rein damit, Deckel drauf und auf den Kopf stellen. Fertig!!!

Tipp

Wie schon erwähnt, kannst Du für den Ketchup auch andere Gemüse- oder Obstsorten anstelle der Tomaten verwenden. Bezogen auf die Mengen im Grundrezept sollten es immer 800 bis 850 g Gemüse sein.

Hier hab ich noch ein leckeres Mango Chutney für Dich

Noch einen Schwung Ketchup-Inspiration

Das Rezept ist zur Zeit mein Lieblingsrezept <3
Hast Du auch ein Lieblings-Grillsaucen-Rezept?
Verrate es mir doch… in den Kommentaren ist ganz viel Platz dafür 🙂

Lass es Dir wie immer richtig gut gehen…

Bis ganz bald.

Deine Julia

6 Comments

  1. Hi Julia, das wäre mal einen Versuch wert, zumindest für die Erwachsenenfraktion im Haus. Die Kinder sind glaub so an Industrieketchup gewöhnt, dass ihr Kommentar zum Selbstgemachten wahrscheinlich „bäh“ wäre. Eine Schande… Mein derzeitiger Lieblingsgrillbegleiter ist zur Zeit eine Avocado-Paprika-Creme mit reichlich Kalorien in Form von Schmand und Frischkäse 🙂
    GLG, Anja

    • Ohhh, ich würde es mal probieren… die Nachbarskinder sind ganz wild darauf ?
      Avocado-Paprika-Creme hört sich total lecker an ? LG Julia

  2. Was für ein toller, informativer Beitrag! Und vielen Dank für die Verlinkung.
    Dein Ketchup klingt umwerfend lecker, den muss ich auch unbedingt mal ausprobieren. Danke für das schöne und so gut erklärte Rezept 🙂

    Liebe Grüße
    Maja

    • Liebe Maja, das freut mich aber sehr…finde es immer ganz wichtig außer dem Rezept noch ein bisschen mehr mitzugeben… LG Julia

  3. Vielen dank, ich probiere es gern aus!
    Wie lange ist es denn nach dem Öffnen haltbar?
    Lg Lea

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*