Bei diesem Wetterchen kann ich einfach nicht anders.
Wer mich kennt weiß, dass ich schon ein ziemlicher Fan der mediterranen Küche bin und ich mir mit dem ein oder anderen Rezept den Sommer einfach in mein zu Hause zurück hole.
So auch diese tollen Tapenade Rezepte.
Wenn ich aus dem Fenster schaue juckt es geradezu schon wieder in den Fingern den nächsten Urlaub zu buchen. Schon zu lange liegt der letzte Piemont oder Südfrankreich Urlaub zurück. Die eisern gehüteten Vorräte an getrockneten Steinpilzen, Wein und Leckereien neigen sich ebenfalls dem Ende zu und glaubt mir, es gibt so unglaublich tolle Dinge.
Tolle Menschen, die hinter dem Produkt stehen das sie produzieren, Diskussionen über gutes Essen und gute oder schlechte Zubereitungsmethoden.
Aber eines haben sie alle gemeinsam: sie lieben das Essen und den Wein, sie leben Genuss und sie teilen es gerne mit Gleichgesinnten.
Heute habe ich nicht nur ein Rezept für Dich, sondern gleich drei.
Und sie stammen aus der Provence, um genau zu sein aus St. Rémy.
St. Rémy spiegelt das typische Bild wider, das man so von einer Stadt in der Provence vor Augen hat: Platanen am Straßenrand, malerische Plätze, ein schöner Marktplatz, unzählige kleine Cafés und Bistros, enge Gassen. All‘ das umgeben von einer blühenden Landschaft. Hier findet man noch Ursprünglichkeit, Genuss und entspannte Menschen.
Was ist eigentlich Tapenade?
Diese tolle Tapenade, die ja eine schlichte und einfache Olivenpaste ist, habe ich in der Mittagspause in einem kleinen Bistro in einer der kleinen, wunderschönen Gassen gegessen. Zu einem Glas Landwein hat es so großartig geschmeckt, das ich nach dem Koch gefragt habe, der natürlich sogleich geeilt kam mit der Befürchtung, es stimme etwas nicht mit seinem Essen.
Zum Glück vielen mir die Vokabeln wieder ein (an dieser Stelle, ganz herzlichen Dank an meine Französisch Lehrerin, die den Unterricht für uns immer so zauberhaft gestaltet hat – bis auf die Vokalbeltests 😉 die waren immer nicht so schön 😉
Mit ein paar Worten Französisch, er sprach etwas Deutch und Händen und Füssen ist aus dem kurzen Mittagspäuschen ein toller Nachmittag geworden, dem eine Einladung zu einem Essen folgte. Hier hat mir der Koch dann persönlich gezeigt wie Tapenade hergestellt wird und wie wichtig es dafür ist gut Oliven zu verwenden.
Merci Charles für diesen zauberhaften Abend… mit viel Wein und tollem Essen.
Tapenade wird in der Provence und anderen Küstenstädtchen zu einem Apéritif gereicht, am besten trinkst Du dazu einem Pastis oder Ricard… ein klitzekleines Stück Provence zu Hause.
Tapenade: Was kommt hinein?
In eine original provenzalische Tapenade kommen auf jeden Fall Oliven und Kapern. Diese werden in der früher in der Provence gesprochenen okzitanischen Sprache, „tapena“ genannt und haben der Olivenpaste ihren Namen gegeben.
Traditionell werden nur schwarze Oliven verwendet, doch ich finde sie auch ganz wunderbar mit gründen Oliven und getrockneten und in Öl eingelegten Tomaten. Unbedingt mit dazu gehören außerdem Sardellen-Filets („Filet d’Anchois“). Für die cremige Konsistenz sorgt Olivenöl und zum Würzen kannst Du je nach Geschmack frischen Knoblauch, Zitronensaft und -abrieb, Salz und Pfeffer hinzufügen.
Die Zutaten sollten möglichst frisch und unverarbeitet und von sehr guter Qualität sein.
Das heißt, die Oliven sollten am besten immer mit Stein gekauft und per Hand entkernt werden – das ist gar nicht so schlimm.
Entkernte Oliven gehen auch mal, klar, nur sollte Dir dabei besser kein Franzose aus der Provence über die Schulter schauen – er würde vermutlich empört die Nase rümpfen. Die Tapenade wird tatsächlich mit selbst entkernten Oliven besser.
Und so wird Tapenade, DIE französische Olivenpaste gemacht
Wenn Du alle Zutaten zusammen, entkernt und mit dem Messer etwas zerkleinert hast, kannst Du Dich an die Zubereitung der Tapenade wagen.
Diese ist denkbar einfach und schindet bei jeder Party richtig Eindruck, weil sie einfach großartig schmeckt 😉
Gib die entsteinten und zerkleinerten Oliven, die abgetropften Sardellen-Filets, die Kapern, den Zitronensaft sowie gegebenenfalls die Knoblauchzehen zusammen in einen Mixer oder in ein Gefäß und bearbeite sie mit dem Pürierstab. In den meisten Rezepten wird diese Paste sehr fein püriert.
Ich persönlich finde sie leckerer, wenn ich noch ein bisschen was kauen kann, deshalb ist meine Olivenpaste etwas gröber. Dann gibst Du nach und nach etwas Olivenöl und die Gewürze dazu. Noch einmal die Tapenade ein- zwei Minuten mixen und fertig.
Variationen: Zu diesem wunderbaren Tapenaden Grundrezept gibt es ungefähr noch tausend andere Möglichkeiten sie zu verfeinern oder abzuwandeln wie beispielsweise mit Thymian, Rosmarin, etwas Lavendel, getrockneten Tomaten, frischen Basilikum-Blätter oder etwas Senf.
Und hier kommt jetzt das Rezept…
- …für die grüne Tapenade
- 200 g grüne Oliven
- 3-4 Sardellenfilets (in Öl)
- 1 Knoblauchzehe
- 1-2 EL Kapern
- 4 EL Olivenöl
- Fleur de Sel und frisch gemahlener Pfeffer
- …für die schwarze Tapenade
- 200 g schwarze Oliven
- 3-4 Sardellenfilets (in Öl)
- 1 Knoblauchzehe
- 1-2 EL Kapern
- 1 EL Zitronensaft
- Abrieb einer halben Zitrone
- 1 EL frische Majoranblätter
- 4 EL Olivenöl
- Fleur de Sel und frisch gemahlener Pfeffer
- TIPP: jeder gute Dipp, in diesem Fall Tapenade lebt von den guten Zutaten, deshalb nimm super Oliven und spar woanders 😉 Du wirst es nicht bereuen…
- …für die rote Tapenade
- 200 g getrocknete Tomaten in Öl
- 1 Peperoni
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 4 EL Olivenöl
- eine Prise Zucker
- Fleur de Sel und frisch gemahlener Pfeffer
- …für die grüne Tapenade
- Alle Zutaten mit dem Messer grob hacken. Anschließend die gehackten Zutaten mit dem Zerkleinerer und dem Olivenöl pürieren, bis eine grobe Masse entsteht.
- Mit Salz, Pfeffer und dem Zitronensaft abschmecken.
- …für die rote Tapenade
- Alle Zutaten mit dem Messer grob hacken. Anschließend die gehackten Zutaten mit dem Zerkleinerer und dem Olivenöl pürieren, bis eine grobe Masse entsteht.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- …für die schwarze Tapenade
- Tomaten grob mit dem Messer schneiden, Pepperoni entkernen und Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Alle Zutaten im Zerkleinerer zu einer groben Masse mixen.
- Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken.
- Die Tapenade schmeckt ganz wunderbar auf frischem Brot…
Probier doch mal dieses Rezept zu meinem Weizen-Roggen-Brot (Link zu Roggen-Weizen-Brot) aus… ich finde es ist eine ganz wunderbare Kombination 🙂
Welche Rezepte hast Du aus dem Urlaub mitgebracht? Erzähl mir davon gerne in den Kommentaren. Ich bin gespannt 🙂
Weiterlese Tipps findesst Du hier:
Jetzt wünsche ich Dir eine wunderschöne Zeit….
Bis bald
Deine Julia
Was meinst du wie lange ist sone Tapenade denn haltbar?
Würde die super gerne für Weihnachten verschenken
Ohne liebe Simona, ich sehe leider erst jetzt Deinen Kommentar 🙁
Die Tapenade hält sich locker 2-3 Wochen im Kühlschrank, sofern die Oberfläche immer gut mit Olivenöl bedeckt ist. Viele Grüße Julia
Hallo Julia,
auf der Suche nach Tapenade-Rezepten bin ich auf Deinen Blog gestoßen. Es klingt alles sehr gut und ich werde für unseren anstehenden Abend mit Gästen die schwarze Tapenade zubereiten. ?
Kleine Anmerkung: bei der Beschreibung der ”Zubereitung” sind glaube ich die Überschriften vertauscht worden….
Lieben Gruß Barbara
Hallo Sebastian, Danke Dir für den Hinweis, werde gleich mal danach schauen 🙂 Hoffe Dein Versuch war erfolgreich? Freu mich über Deine Rückmeldung dazu. LG Julia
Liebe Julia,
vielen Dank für die tolle Inspiration. Ich hätte noch eine Frage dazu.
Sind die Mengenangaben für die Oliven mit oder ohne Stein?
Ich freue mich auf deine Antwort!
Alles Liebe,
Katja
Liebe Katja, die Angabe ist ohne Stein… Viel Spaß beim Ausprobieren 🙂 Liebe Grüße Julia