Seit nunmehr 12 Jahren bin ich Wahlschwäbin, aber meine Wurzel liegen in einem kleinen saarländischen Dorf direkt an der französischen Grenze. Dieses Rezept das ich heute für Dich habe, Apfeltartelettes erinnern mich sehr an meine Zeit im Saarland.
In nur 5 Minuten in Frankreich zu sein und nach Herzenslust zu schlemmen oder auf den hübschen kleinen regionalen Märkten einkaufen zu gehen, vermisse ich manchmal schon sehr.
Wie kommt es zu dem Apfeltartelettes Rezept und wieso Marché in Metz?
Nach langer Zeit wieder zu Besuch in der Heimat, ließ ich es mir natürlich nicht nehmen auf den Markt im benachbarten Frankreich zu gehen, um genau zu sein ich war in Metz und was will ich sagen… im Herbst ist dieser Markt über und über voll mit ganz wunderbaren Früchten und Gemüse… ganz typisch für diese Stadt sind Mirabellen, die in ganz vielen unterschiedlichen Variationen dargeboten und verarbeitet werden… ich habe mich allerdings von den unglaublich lecker riechenden Äpfeln inspirieren lassen… heute gibt es Apfeltartelettes.
Mein Tipp für Dich: Solltet Ihr mal in der Nähe sein zwischen dem Saarland, Luxembourg und Frankreich, schaut Euch unbedingt dieses ganz zauberhafte Städtchen an.
Lothringen, Elsass und Co… c’est trés jolie…
Neben gutem und bodenständigem Essen wie z.B. diesen Apfeltartelettes bietet das Elsass und Lothringen eine ganze Menge. Gleich vor der Tür liegt Metz, dass eigentlich zur Region Moselle gehört… Metz hat vor allem kulinarisch viel zu bieten… die Metzer Markthalle ist ein unbedingtes „Muss“, aber auch kunsthistorisch gesehen wird hier viel geboten, so gibt es das im Jahre 2010 eröffnete Centre Pompidou-Metz, ein Zentrum zeitgenössischer Kunst.
Metz bietet sich ganz wunderbar an für den obligatorischen Marktbesuch, daneben stehen dann kulturelle Themen, eine Erkundung der Stadt oder ein Restaurantbesuch auf dem Zettel.
Die Stadt wartet mit einer vielseitigen Architektur in unterschiedlichsten Stimmungen auf, die sich von Viertel zu Viertel ändern…
Kunst, Kultur und Genuss in Metz
Eines der impossantesten Gebäude in Metz ist ohne Zweifel die Kathedrale Saint-Etienne, zu Deutsch Stephansdom. Sie gehört mit ihrem 42 m hohen Kirchenschiff zu den größten gotischen Kirchengebäuden in Europa und ihre Kirchenfenster mit einer Gesamtfläche von 6500 m² aus dem 13. bis 20. Jahrhundert, darunter einige auch von Marc Chagall, haben ihr den Beinamen „die Laterne Gottes“ verliehen.
Um ein wenig das Savoir Vivre in Frankreich zu genießen, nehme ich sehr gerne in dem kleinen Bistro „ La Lune“, nur ein paar Meter von der Kathedrale entfernt auf einen Kaffee, einen Pastis oder ein glas Weißwein Platz und beobachte das Treiben…
Direkt neben der Kathedrale am Place Jean Paul II befindet sich die Markthalle von Metz. Geplant wurde das heutige Markthallen-Gebäude als Bischofspalast. Die Wirren der französischen Revolution von 1789 unterbrachen jedoch die Bauarbeiten und der Palast wurde als Bischofssitz nicht fertiggestellt. Die Pläne wurden abgeändert und seit 1831 wird das Gebäude als Markthalle genutzt.
Die Markthalle im Zentrum von Metz… ein Mekka für Genießer
Heute werden in der Markthalle von Metz alle Nahrungsmittel des täglichen Lebens und Spezialitäten angeboten. Bäcker, Metzger, sowie Fisch-, Obst-, Gemüsehändler gibt es in großer Anzahl mit einer unglaublich tollen Auswahl und bester Qualität!
Im Untergeschoss der Markthalle befinden sich Bistros die im Sommer auch Außenplätze anbieten. Wenn Du genau wissen willst welche Händler sich in der Markthalle niedergelassen haben oder wann sie geöffnet hat, kannst Du das auf der Website der Markthalle nachlesen.
Wenn sich mir die Möglichkeit bietet, versuche immer so gegen 9.30 Uhr spätestens in Metz zu sein.
Im Sommer ist Samstags auch auf der Straße vor den überdachten Hallen ein buntes Markthändlertreiben. Es lohnt sich, da mal durch zu schlendern.
Zu dieser Jahreszeit ist diese Markthalle über und über gefüllt mit verführerischen Düften, Früchten und Gemüsesorten wie ich sie auf einem Markt zuhause in Stuttgart nicht finde.
In der Auslage von Schallers, dem dort ansässigen Fischhändler findest Du alles, was er für einen schönen Fischgang braucht: Meeresschnecken in verschiedenen Formen, Crevetten in allen Größen, 9 Meter Fisch von Lachs über Goldbrasse bis hin zu einem Merlan… in allen Preisklassen, aber in hervorragender Qualität…. da schlägt mein kleines Herz schon ganz schön hoch 😉
Ein paar Meter weiter duftet es schon nach Käse…. es sind bestimmt über 100 Sorten, die bei „Chez Mauricette“ angeboten werden.
Hier kann man die Strenge der Pyrenäen riechen, die wilden Kräuter, die einen Käse aus dem Süden umhüllen oder den Blauschimmel, der mir als ganz wunderbare Grundlage für eine Sauce dienen könnte.
Der Stand von Nicolas verkauft Fleisch, Hase, Perlhuhn und Ente liegen in der Auslage.
Ein paar Meter weiter duftet es nach frisch gebackenem Brot in allen Farben, Croissants und Macarons soweit das Auge reicht.
Meterlange Stände mit allerlei Obst- und Gemüsesorten stehen gegenüber. Der Duft und die Farben erinnert mich an einen Markt in der Provence…
Am nächsten Stand mit der Bezeichnung „Abenteuerland“ werden gefüllte Tomaten, Innereien, Merguez, Andouilletes (Kaldaunenwurst) oder auch Lammkeule angeboten.
Für nicht Einheimische wirkt das alles sehr abenteuerlich, aber für mich ist es ein Stück Heimat…endlich wieder zuhause!
Hier präsentieren sich mit die besten Genusshandwerker Lothringens und die Namen haben einen außergewöhnlich guten Klang: Marchand, Schaller, Chez Mauricette, Les Saveurs paysannes oder Au jardin d’Eden und soooo viele mehr… schau einfach selbst mal hier vorbei und Du wirst begeistert sein…
Ich freu mich über diese großartige Auswahl an Lebensmittel und darüber, mal wieder hier gewesen zu sein… Die wirklich große Auswahl und die gute Qualität sind diesen Ausflug allemal wert gewesen.
Aber jetzt bin ich schon wieder ziemlich abgeschweift…
Ich habe in der Markthalle ganz wunderbar duftende Äpfel entdeckt, die ich natürlich gleich mitnehmen musste… die Apfeltartelettes für die Sonntägliche Kaffeetafel müssen ja noch gebacken werden 🙂
Das relativ einfache und leckere Rezept möchte ich Dir nicht vorenthalten und ich bin sehr gespannt ob es Dir gefällt.
- …für den Mürbeteig
- 300g Mehl
- 175g Zucker
- 175g Butter
- 1 Ei
- Backpapier für die Form
- …für die Füllung
- 1 kg säuerliche Äpfel z.B. Boskop oder Elster
- nach Belieben Zimt und Bittermandelaroma
- Saft einer Zitrone
- 200g Créme fraiche
- 200g Saure Sahne
- 2 Eier
- 100g Zucker
- 30g Speisestärke
- 100g gehackte Mandeln
- …für den Mürbeteig
- Für den Teig das Mehl auf eine kühle Arbeitsplatte geben uns eine Mulde formen.
- Die kühlschrankkalte Butter in kleinen Stückchen in die Mitte geben und den Zucker dazu geben.
- Das Ei ebenfalls in die Mulde geben und alles so rasch wie möglich mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank etwa 30 min. ruhen lassen.
- Zwischenzeitlich den Boden der Backform mit Backpapier auslegen.
- Entweder nimmt Ihr eine große Tarteform oder 8 kleine Tarteletteförmchen.
- Den Teig auf Frischhaltefolie dünn ausrollen, ausstechen und in die Form bringen, dabei den Teig am Rand gut andrücken. Bevor der Teig in den vorgeheizten Ofen geht, sollte er mit einer Gabel eingestochen werden, dass verhindert ungleichmäßiges ausbacken.
- Den Teig jetzt im vorgeheizten Backofen bei 200° Ober- und Unterhitze ca 15-20 Minuten vorbacken.
- Viele Backbücher empfehlen bei Mürbeteig, den Teig blind vorzubacken, d.h. auf den rohen Teig wird Backpapier gelegt und mit Hülsenfrüchten oder Backerbsen beschwert.
- Ich habe es ohne die Beschwerung getan und das Ergebnis ist sehr gut geworden – nur der Rand sinkt ein kleinwenig ab.
- …für die Füllung
- Äpfel in hauchdünne Schnitze schneiden oder wie ich es gemacht habe mit einem Spiralschneider zu langen Apfelfäden zuschneiden und mit dem Zitronensaft beträufeln und mit etwas Zimt abschmecken.
- Créme fraiche, saure Sahne, Eier, Zucker sowie Speisestärke zu einer glatten Masse verrühren, ggf. hier das Bittermandelaroma einrühren.
- Der Boden sollte nach dem vorbacken etwas abgekühlt sein.
- Die Äpfel darauf verteilen, entweder die Schnitze oder die Apfelfäden auf dem Boden hübsch verteilen und mit der Créme fraiche-Eiermasse auffüllen.
- Bevor die Tartelettes jetzt in den Backofen gehen, noch die Mandelsplitter darauf verteilen.
- Jetzt werden die Tartelettes für ca. 40 Minuten bei 200° Ober- und Unterhitze fertig gebacken.
- Fertig !!!
Probier es doch einfach mal aus und verratet mir wie es Dir geschmeckt hat?
Welche Apfelkuchenrezepte oder Apfeltartelettes magst Du denn am Liebsten?
Ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Ausprobieren… und hier gibt’s noch mehr zum Thema Apfel
Deine Julia
Wow, die sehen super lecker aus. Kommt auf jeden Fall auf meine Herbst-Back-Liste. Liebe Grüße. Wiebke
Vielen Dank liebe Wiebke… bin gespannt was Du dazu sagst ? LG Julia
Richtig, richtig coole eindrücke und die Tartelettes – mmmmmh. Reichst Du mir bitte eines durch die Leitung – hach.
Werden nachgebacken!
Allerliebste Grüße
Sylvi
Liebe Sylvi… sind schon auf den Weg zu Dir ????…LG Julia
Pingback: Das Originalrezept für Galettes bretonnes - mit reinem Buchweizenmehl
Pingback: Klassisches Rezept für eine mega leckere Spargel-Lachs-Tarte