Zu Ostern hat der allseits beliebte Hefeteig wieder Hochkonjunktur. Ganz egal ob als Kranz, Eierbecher-Ersatz, Osternest oder einfach zum Frühstück – er ist äußerst wandelbar.
Für die einen ist der Hefeteig ein Kinderspiel, für die anderen ein Dauerärgernis.
Ich liebe Hefeteig, genauso wie Kevin, dessen Buch „Süßes Brot*“ ich Euch heute auch vorstellen möchte.
Mehr zu Kevin erfährst Du hier.
Es war mir ein Fest lieber Kevin, Dich 2017 persönlich kennenzulernen und ich kann nur sagen, Du bist genauso authentisch wie Dein Blog… ich hoffe, wir sehen uns auch in diesem Jahr irgendwo wieder…
Kevin hat in diesem Buch gezeigt, wie vielseitig Brot sein kann und vor allem, wie gut süßes Brot sein kann. Das er Hefeteig liebt, kann man ganz wunderbar schon in den Rezepten sehen, die er auf seinem Blog Law of Baking veröffentlicht sehen.
Die Rezepte in seinem Buch sind ziemlich kreativ und absolutes Soulfood so z.B. die Cinnamon Rolls oder die Orangenbuchteln… seine Rezepte sind sehr gut nachzubacken, es gibt Tipps und Tricks und wundervolle Fotos dazu. Süßes Brot? So unglaublich vielseitig, absolut lecker!
Was genau Du beim Herstellen von Hefeteig beachten solltest, verrate ich Dir hier und heute.
Hefeteig zuzubereiten ist nämlich keine Kunst, wenn Du ein paar Punkte beachtest.
Jetzt gibt es fünf ultimativen Tipps für Deinen perfekten Hefeteig
no1 Frische Hefe oder Trockenhefe?
Oft ist es ja so, dass frische Zutaten meistens besser sind als konservierte Lebensmittel.
Bei Hefe ist dieser Qualitätsunterschied allerdings nicht ganz so groß.
Ich habe immer Trockenhefe im Vorrat, aber wenn ich planen kann, dann backe ich immer mit frischer Hefe.
Grundsätzlich gilt: 1 Würfel frische Hefe entspricht 2 Tütchen Trockenhefe. Eine Faustregel ist, für 1 kg Mehl brauchst Du 1 Würfel frische Hefe oder 2 Tütchen Trockenhefe.
Aber ganz egal ob frische Hefe oder Trockenhefe – beide Sorten werden in warmem Wasser oder Milch aufgelöst. So verteilt sich die Hefe optimal im Teig und nimmt die richtige „Betriebstemperatur“ an, um schnell aktiv zu werden.
no2 Hefeteig will bewegt werden, also Kneten, Kneten und nochmals kneten
Hefeteig liebt und braucht es ordentlich durchgeknetet zu werden, nur dann kann er so richtig schön aufgehen. Beim Kneten bilden sich nämlich Glutenstränge, die ineinander verschlungen das Gerüst für die vielen kleinen Gasbläschen bilden. Diese Gasbläschen werden dann von den Hefepilzen gefüllt und der Teig wird ziemlich elastisch.
no3 Wie und wo Hefeteig am besten geht
Hefeteig braucht immer wieder Ruhe, um aufzugehen. Die meisten Hefeteige mögen es kuschelig warm – allerdings nicht wärmer als 40 °C. Am besten ist es, wenn Du Deinen Backofen auf 40 °C vorheizt, ihn ausstellst und den Teig darin bei offener Ofentür gehen lässt.
Eine Ausnahme ist hier Pizzateig: Pizzateig geht am Besten im Kühlschrank, weil sich die Hefe viel langsamer vermehrt und die Poren feiner und der Teig besonders elastisch wird.
Aber ganz egal ob Du ihn jetzt warm im Ofen oder kalt im Kühlschrank – jeder Hefeteig sollte so lange gehen, bis er sich verdoppelt hat.
Wie lange Dein Hefeteig gehen muss, kann man pauschal nicht sagen. Am besten ist es, Du schaust immer wieder was der Teig macht. Damit er nicht austrocknet, wird er mit einem feuchten Küchentuch abgedeckt.
no4 Kann ich Hefeteig schon vorbereiten?
Du freust Dich am Wochenende auf ein Frühstück mit Deinen Lieben, hast aber keine Lust mitten in der Nacht aufzustehen? Dann ist Hefeteig DEIN Teig!
Leg Deinen Teig nach dem Zusammenkneten einfach zum „Gehen lassen“ in den Kühlschrank und decke ihn mit einem Küchentuch ab. So geht er ganz in Ruhe über Nacht, ganz ohne Stress für Dich.
Am nächsten Tag nimmst Du ihn einfach aus dem Kühlschrank und lässt ihn bei Zimmertemperatur ca. 30 Minuten gehen und danach ist er schon bereit von Dir weiterverarbeitet, gefüllt, belegt oder geformt zu werden.
no5 Kannst Du Hefeteig einfrieren?
Ja klar geht das! Sogar ganz wunderbar. Dazu einfach den Teig zubereiten und vor dem ersten Gärprozess portionsweise in Frischhaltefolie oder Gefrierbeutel einfrieren. So hält sich Hefeteig 6 -8 Monate.
Willst Du den gefrorenen Hefeteig weiterverarbeiten, nimmst Du den Teig aus dem Tiefkühler und lässt ihn über Nacht im Kühlschrank auftauen oder Du lässt ihn abgedeckt in einer Schüssel auftauen. Anschließend geht’s mit dem Hefeteig wie gewohnt: Gehen lassen und zum gewünschten Gebäck formen.
SOS – So rettest Du Deinen Hefeteig
Manchmal passiert es, dass der Teig klebt, nicht geht nicht oder ist steinhart wird. Kein Grund ihn in die Tonne zu werfen!. Ich verrate Dir jetzt ein paar Tricks, mit denen Du kleine Pannen ziemlich einfach ausbügeln kannst.
Dein Teig klebt!
Eigentlich ist es ganz normal, dass der Teig von Beginn an die richtige Konsistenz hat. Klebt er aber zu sehr, gib einfach etwas Mehl dazu – so lange, bis die Konsistenz stimmt und der Teig nicht mehr an den Händen klebt.
Oh je, mein Teig fühlt sich mega fest an!
Wenn Dein Teig zu trocken oder zu fest ist, dann gib etwas Wasser dazu und verknete es gut. Aber Vorsicht: Zu viel Wasser macht deinen Teig schnell klebrig.
Hilfeeee, der Hefeteig will einfach nicht aufgehen!
Hier gibt es mehrere Ursachen: Vielleicht hast Du Deinen Teig zu wenig geknetet oder der Teig an dem Du ihn hast gehen lassen, war nicht warm genug.
Oder aber das Wasser/die Milch hatten die falsche Temperatur.
Egal woran es lag, ändern kannst Du es mit einer kleinen Menge Zucker. Knete den Zucker einfach unter den Teig und lasse ihn an einem warmen Ort gehen. Das Geheimnis ist hier, dass Zucker die Vermehrung von Hefe enorm ankurbelt.
Sooo, nun hab ich ein leckeres Rezept für Dich aus Kevins Buch „Süßes Brot“
- …für 1000 g Teig
- 250 ml lauwarme Milch
- 1 Würfel frische Hefe (alternativ 2 Pck Trockenhefe)
- 70 g Zucker plus 1 TL
- 500 g Weizenmehl
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- 65 g weiche, gewürfelte Butter
- 1 Prise Salz
- …für die Füllung
- 50 g geschmolzene Butter
- 100 g Zucker
- 3 EL Zimt
- 200 g Rosinen (wer mag 😉
- …zum Bestreichen
- 1 Eiweiß
- 1-2 EL Milch
- So geht’s
…für den Teig
- Hefe in lauwarmer Milch auflösen, 1 TL Zucker dazu geben und 5 Minuten stehen lassen bis sich Bläschen bilden.
- Zwischenzeitlich das Weizenmehl und den Zucker in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Vertiefung drücken.
- In diese Vertiefung gibst Du die Hefe-Milch, das Ei, das Eigelb und die Butter.
- Jetzt wird alles geknetet: Ich liebe es mit den Händen zu kneten, aber Du kannst dazu gerne auch ein mit Knethaken bestücktes Handrührgerät oder einen Küchenmaschine verwenden. Während des Knetens gibst Du noch das Salz dazu.
- Der Teig sollte nach dem Kneten weich, elastisch und nicht klebrig sein.
- Zum Abschluss vor dem Gehen lassen, gibst Du den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche und knetest ihn nochmal so richtig gut durch bevor Du ihn zu einer Kugel formst und in eine Schüssel legst.
- Der Teig wird jetzt mit einem sauberen Geschirrtuch oder Frischhaltefolie abgedeckt und darf an einem warmen und möglichst Zugluftfreien Ort ca. 1 Stunde gehen, bis er sich verdoppelt hat.
…für den Teig und die Füllung
- Nachdem sich der Teig verdoppelt hat, rollst Du ihn zu einem ca. 5 mm dicken Rechteck aus und streichst die geschmolzene Butter darauf.
- Zucker und Zimt werden vermischt und auf den mit der weichen Butter bestrichenen Teig gegeben. Jetzt wer mag die Rosinen.
- Jetzt wird der Teig an den Rändern etwa 2 cm eingeschlagen und aufgerollt, so dass der Abschluss unten ist.
- Eine Springform oder einen ofenfesten Topf (österreichisch Reindling) fetten und die Teigrolle hineinschlagen/rollen.
…noch mal ein bisschen Ruhe
- Das Ganze wird jetzt mit einem Tuch oder Klarsichtfolie abgedeckt und darf erneut an einem warmen Ort ein bis zwei Stunden gehen bis die Teigschnecke den Rand der Form erreicht hat.
…jetzt wird gebacken
- Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Bevor der Kuchen in den Ofen geht, verquirlst Du das Eiweiß mit der Milch und bestreichst den Kuchen damit.
- Nach 35 – 40 Minuten auf der untersten Schiene solle die Cinnamon Roll bzw. der Kärntner Reindling goldgelb fertig gebacken sein.
- Nach dem Auskühlen den Kuchen aus der Form nehmen und am Besten noch lauwarm genießen… ein fluffig lockeres Träumchen von dem man gar nicht genug bekommen kann…
Sooo, nun hast Du ein mega leckeres Rezept aus Kevins Buch „Süßes Brot*“… ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Nachbacken und vielleicht hab ich Dich ja ein bisschen neugierig gemacht auf sein Buch.
Weitere Tipps zum Hefeteig und ein tolles Rezept für einen Hefezopf habe ich hier für Dich.
Aber erzähl mir doch, magst Du Hefeteig auch so gerne wie ich?
Wenn ja, welches Rezept ist Dein Lieblingsrezept? Verrate es mir in den Kommentaren, ich würde mich sehr darüber freuen.
Ich wünsche Dir eine traumhafte restliche Woche, lass es Dir gut gehen und wir lesen uns die Tage wieder…
Deine Julia