Sternanis, Gewürznelken, Kardamom, Koriander, Muskat, Piment, Ingwer, Vanille, Tonkabohne und Zimt… sind wohl die typischen Gewürze, die für uns den Duft von Weihnachten ausmachen. Er steckt in Plätzchen, in Keksen, in Stollen, in Glühwein und Kuchen. Und das alles hat eines gemeinsam: Mit diesem Duft stimmen wir uns auf Weihnachten ein… aber nicht nur nur das, sie schmecken wunderbar und sind außerdem auch noch gesund. Und deshalb gibt es heute auch das Rezept für den wohl leckersten Gewürzkuchen ever 🙂
Es ist also nicht nur eine rein geschmackliche Sache, Gewürze in der Weihnachtszeit zu essen. Und bevor Du in dieser stressigen aber auch besinnlichen Zeit mit Deinen Lieben zu streiten beginnst, steck ihm oder ihr lieber schnell ein Weihnachtskeks in den Mund 🙂
Und so verwendest Du die typischen Weihnachtsgewürze, die einen so wundervollen Duft verbreiten
Auch wenn Du mit der Weihnachtsdekoration und -bäckerei noch nicht angefangen hast, reicht oft schon ein sanfter Hauch an Weihnachtsgewürzen, um diese wundervolle Zeit einzuläuten.
Aber wie lassen sie sich am besten verwenden? Ich nehme Dich heut mit auf eine Reise der Sinne, in tausendundeine Nacht… zum wohl besten Gewürzkuchen ever 😉
Jetzt wird’s besinnlich und weihnachtlich zugleich
Ich bin mir fast sicher, dass es auch bei Dir im Winter unglaublich lecker und opulent duftet: In der Luft liegt der Duft von schweren Gewürze. lm Ofen Weihnachtsplätzchen, Bratäpfel oder ein leckerer Gewürzkuchen. Und für all diese Leckereien gibt es eine ganze Reihe an tollen Gewürzen, die Du für die Weihnachtsbäckerei und diesen Gewürzkuchen verwenden kannst.
Und wie genau Du diese Weihnachtsgewürze verwendest, wie sie schmecken und wozu Du sie kombinieren kannst, erzähle ich Dir jetzt.
Sternanis, aromatisch und süß
Schon die alten Griechen und die römischen Eroberer kannten Sternanis. Seinen Ursprung hat dieses Gewürze allerdings vor mehreren tausend Jahren in China und Japan. In Form von Anisbrot oder -keksen, wurde dieses Gewürz durch viele Jahrhunderte hindurch in den Küchen dieser Welt verwendet. Seine Hochzeit hatte Sternanis im Mittelalter, wo es eine sehr breite Verwendung fand. Anis bzw. Sternanis wird u.a. in Pernod, Taki und Ouzo verwendet und natürlich in der Weihnachtsbäckerei.
Anis erinnert einwenig an den Geschmack von Lakritze, wobei sich hier süße und würzige Komponenten verbinden.
Kardamom: Würzig-feurig und aus 1001 Nacht
Seit tausenden von Jahren wird Kardamom schon aufgrund seiner nervenstärkenden und verdauungsfördernden Wirkung verarbeitet. Auch dieses Gewürz war bereits in der Zeit des alten Roms eines der beliebtesten und wertvollsten Gewürze.
Heute ist die Verwendung etwas zurück gegangen. Häufig wird der feurig-würzige Kardamom, um Glühwein und Lebkuchen zu verfeinern.
Aber auch in der herzhaften Küche findet er reichlich Anwendung: Er ist Bestandteil vieler Curry-Gewürzmischungen, er Verfeinert Fleisch, Geflügel und Reis oder wird in aromatisierten Tees und Gewürzkaffees verwendet.
Gewürznelken: intensiv und auch einwenig scharf
Bereits einige hundert Jahre vor Christus wurden Gewürznelken schon in China und Indien als Gewürz verwendet. Auch dieses Gewürz haben die alten Römer von ihren Kämpfen mit nach Europa gebracht. Fasziniert von den wunderschönen Blütenknospen des Nelkenbaums kann es so von Indonesien nach Europa und wurde dort schnell als Luxusgewürz etabliert.
Mit ihrem intensiven und scharfen Geschmack ist die Gewürznelken ein toller Gegenspieler zu Süßem und verleiht den Weihnachtsplätzchen, Glühwein, Fruchtsaucen oder aber Schmorgerichten ein ganz wunderbares Aroma.
Außerdem helfen Nelken bzw. Nelkenöl gegen Zahnschmerzen. Einfach die betroffene Stelle damit betupfen… Das Nelkenöl wird die Stelle etwas betäuben.
Muskat: feurig und süß im Geschmack
Seinen Ursprung hat dieses Gewürz auf den nördlichen Molukken und auf den Banda-Inseln.
Im Laufe der Zeit hat es die Muskatnuss und die Muskatblüte aber auch nach Europa geschafft. Muskat bzw. die Muskatblüte war immer schon ein relativ teures Gewürz. Grunds dafür ist, dass sie bis heute in Handarbeit vom Muskatnussbaum geerntet werden muss. Ihr eher bitterer, aber würzig-süße Geschmack sollte dosiert und wohlüberlebt eingesetzt werden, da er zu schnell zu zu dominant wird. Etwas feiner ist hier die Muskatblüte. Muskatblüten heißen im übrigen auch Macis und schmecken leicht nach Honig. Ich mag Muskat sehr gerne in Kartoffelgerichten oder aber als Ergänzung im Gin Tonic.
Zimt: Aromatisch, süß und Zimt
In China ist der bei uns bekannte Ceylonzimt ist bereits seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. bekannt. Um das vierte Jahrhundert verwendeten bereits die Griechen und die Römer dieses leckere Gewürz. Der hocharomatische und süßliche Geschmack von Zimt passt bei uns zu Desserts, Süßspeisen, Kuchen, Kompotten, Saucen, Glühwein oder Punsch, sowie zu Lamm- und Wildgerichten. Aber auch in der mexikanischen oder arabischen Küche ist Zimt ein wichtiger Bestandteil und wird großzügig eingesetzt.
Vanille: Everybodys Darling
Lange Zeit war die Vanille nur den mexikanischen Azteken und Tolteken vorbehalten. Die Zucht dieser besonderen Orchideenart wollte in Europa einfach nicht gelingen.
Bevor die Vanilleschoten genutzt werden kann, muss sie fermentiert werden. Aber nur die echte Vanille wirkt aphrodisierend und entspannend und zugleich. Ihr nahezu perfektes mild-süßes Aroma passt zu fast allem und verstärkt den Eigengeschmack unterschiedlichster Zutaten. Ganz klassisch wird sie in Desserts und Süßspeisen verwendet. Sie verfeinert aber auch Marmeladen, Kuchen, selbstgemachte Infusionen für Cocktails, Meeresfrüchte, Geflügel- und Kalbsfleischgerichte. Wunderbar passt sie aber auch in heiße Getränke wie Glühwein, Teepunsch, Kakao, Kaffee oder Hot Gin.
Koriander: Süß, individuell und besonders
Seinen Ursprung hat Koriander in Vorderasien und Mittelmeerraum. Sein Kraut sieht ähnlich aus wie Petersilie, schmeckt aber mit seiner pikant-süßlichen Note etwas anders 🙂
Koriander wurde für seine Heilkraft sehr geschätzt, so hilft es beispielsweise gegen Magenschmerzen und Darmbeschwerden. Erst sehr viel später wurde er als Gewürz vor allem für deftige Speisen eingesetzt. Er passt ganz wunderbar zu Fleisch, Brot, in Marinaden oder als Ruf für ein leckeres BBQ. Zu Hause ist Koriander ganz gewiss In der asiatischen Küche. Darüber hinaus ist er ein wichtiger Bestandteil von Lebkuchengewürz und Spekulatius.
Piment: Würzig und scharf
Wenn Du Dich mal umhörst und fragst wie Piment schmeckt, dann wissen das nur Wenige. Sein würzig-scharfe Aroma könnte man als eine Mischung aus Pfeffer, Muskat, Nelken und Zimt beschreiben. Im Mittelalter war es das Gewürz der Gewürze und wurde nahezu für alle Speisen verwendet. Heute spielt Piment leider nur noch eine untergeordnete Rolle vor allem in der weihnachtlichen Küche und verfeinert neben Pfefferkuchen Aachener Printen sowie Fleisch-, Wild -und Kohlgerichte, auch in Suppen ist Piment sehr lecker und wirkt verdauungsfördernd.
Die lieblich-feine Tonkabohne
Bei uns ist die Tonkabohne obwohl sie zunehmen an Bekanntheit gewinnt, immer noch eher ein Exot. Ihren Ursprung hat sie in schon lange in der Anwendung. Ihr intensives karamellig-marzipanartiges Aroma verfeinert so manche Süßspeise. Ähnlich wie eine Muskatnuss lässt sie sich ganz einfach mit einer feinen Reibe mahlen. Aber auch in der herzhaften Küche wie zu cremige Suppen, Fisch oder Meeresfrüchte findet die Tonkabohne ihren Einsatz. Sogar Gin wird mittlerweile damit aromatisiert und verleiht ihm einen ganz besonderen Geschmack. Zudem gilt die Tonkabohne als Aphrodisiakum – und in der Weihnachtszeit haben wir ja alle gern jemanden zum Kuscheln oder?
Der peppig-scharfe Ingwer
Ingwer schmeckt ja eigentlich das ganze Jahr. Die zitronig-scharfe Wurzel wärmt uns und gibt uns vor allem in der kalten Jahreszeit viel Vitamin C. Frischer Ingwer ist ein wichtiger Bestandteil von Glögg, dem schwedischen Pendant zum Glühwein. Er passt aber auch ganz wunderbar zu asiatischen Gerichten oder aber in Cocktails oder in einen Ingwer Shot.
Aber jetzt: So machst Du Dein Weihnachtsgewürz ganz einfach selbst!
Noch mal kurz bevor ich zum leckersten Gewürzkuchenrezept der Welt komme, ein klitzekleines Rezept für Dein selbst gemischtes Lebkuchen- und Weihnachtsgewürz. Es ist ganz einfach selbst herzustellen und kaufen lohnt da nicht.
Soooo, aber jetzt endlich zu dem Weltbesten Gewürz-Rotwein-Gugl ever
- …für eine normal Gugelhupfform
- 250 g weiche Butter
- 180 g Zucker
- 1 Eck Vanillezucker
- 6 Eier
- 280 g Mehl
- 1 EL Backkakao
- 1 TL Backpulver
- 60 g gemahlene Haselnüsse
- 3 TL Lebkuchengewürz
- 100 g Zartbitterschokolade
- 1 Prise Salz
- 150 ml Rotwein
- Sonstiges
- Butter oder Backtrennfett für die Form
- Semmelbrösel oder Mandelmehl für die Form
- Puderzucker zum Bestäuben
- …für Dein Lebkuchengewürz brauchst Du
- je 2 TL
- Kardamom(-kapseln)
- Zimt (Pulver oder Stangen)
- Nelken (Pulver oder ganz)
- Muskatnuss (gemahlen oder ganz)
- Koriander
- je 1 TL
- Piment (gemahlen oder Körner)
- Ingwerpulver - kein frischer Ingwer
- Anis (Anispulver, -samen oder Sternanis)
- Fenchel(-samen)
So geht’s
- …für den Kuchen
- Zunächst heizt zu den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vor.
- Dann fettest Du schon mal eine Gugelhupfform (2 l Inhalt) mit Butter ein und bestäubst es mit Mandelmehl oder Semmelbrösel.
- Dann schlägst Du die zimmerwarme Butter mit der Hälfte des Zuckers und dem Vanillezucker in mit den Quirlen des Handrührgeräts cremig auf.
- Jetzt werden die Eier getrennt und die Eigelbe nach und nach zur Buttermasse gegeben, bis die Masse hellschaumig ist.
- Das Mehl mit dem Backpulver, dem Kakao und dem Lebkuchengewürz mischen und in eine Schüssel sieben. Entweder nimmst Du schon Schokoladentropfen bzw. -palletts oder Du hackst jetzt die Zartbitterschokolade grob und gibst sie ebenfalls zur Mehlmischung.
- Anschließend schlägst Du die Eiweiße mit 1 Prise Salz zu einem cremig-festen Schnee und arbeitest den restlichen Zucker ein.
Jetzt wird gemixt
- Die Mehl-Gewürz-Mischung nach und nach abwechselnd mit dem Wein und dem Eischnee unter die Butter-Ei-Masse ziehen.
- Zum Schluss wird der Teig in die Form gefüllt und im Ofen auf der untersten Schiene ca. 45 - 50 Minuten gebacken.
- Den Gugelhupf aus dem Ofen nehmen und einige Minuten noch in der Form auskühlen lassen. Dann stürzt Du den Kuchen ganz vorsichtig und lässt ihn auskühlen.
Servieren
- Zum Servieren mit Puderzucker bestäuben. Fertig 🙂
…für das Lebkuchengewürz
- Du kannst zur Herstellung entweder gemahlene Gewürze oder ganze Gewürze verwenden, die Du dann vorher Mörsern musst.
- Die gemahlenen Gewürze musst Du lediglich gut vermischen.
- Ganz wichtig: Für Dein eigenes Gewürz solltest Du getrocknete Gewürze verwenden, vor allem dann, wenn Du es aufbewahren möchtest. Der Feuchtigkeitsgrad würde die Haltbarkeit auf nur wenige Tage reduzieren.
Sooo, jetzt sind wir durch und bevor Du wieder Deiner Wege gehst, gibt’s noch das zum Weiterlesen
- Kardamom Eis aus 1001 Nacht
- Selbstgemachte Gewürz-Schokolade
- Apfel-Gewürz-Kuchen von den Jungs von Die Jungs kochen und backen
Sooo, das war’s für heute und wir lesen uns die Tage wieder… lass es Dir gut gehen und wenn Du mir Dein leckerstes Gewürz Rezept verraten möchtest, in den Kommentaren ist ganz viel Platz dafür 🙂
Alles Liebe
Julia
Liebe Julia,
gestern war Julia-Tag bei mir. ?
Hab den Gewürzkuchen gebacken (allerdings mit Glüh- statt Rotwein – der musste weg) und deine superleckere Guacamole gab’s abends vorm TV. Mjam!
Der Kuchen wurde heute gleich zum Frühstück verspeist und von allen, incl. Kindern, für „ächd läggr“ bewertet!
Alles Liebe,
Anja
Ja mensch, das hör ich je gerne ? Freu mich wie Bolle über solche Rückmeldungen ? Gant ganz viele Grüße Julia