Schlemmen und genießen in Rheinhessen !

Rheinhessen vor allem bekannt durch seine tollen Weine, wunderschöne Örtchen und den Handkäs, feiert in diesem Jahr 200-jähriges Jubiläum. Anlässlich dieses Jubiläums wurden Blogger und Journalisten eingeladen, um nicht nur die wunderbare Landschaft und herzliche Erzeuger kennenzulernen, sondern vor allem, um Rheinhessen zu genießen, mit dem Gaumen zu erleben und wirklich zu schmecken… denn dieses Fleckchen Erde hat eine ganze Menge zu bieten.

Ich nehme Euch mit zu überraschenden Genussmomente in Rheinhessen

Wie war das nochmal mit der Geschichte Rheinhessens?

Nur ganz kurz möchte ich Euch etwas zur Landesgeschichte erzählen, dass nicht ganz uninteressant ist. Vor genau 200 Jahren, im Juli 1816, wurde Rheinhessen im Rahmen des Wiener Kongresses gegründet. Ein neuer politischer Zusammenschluss wurde damals aus den Städten Alzey, Bingen, Mainz und Worms verordnet, ohne zu klären ob das groß gewünscht war. Heute wachsen diese Städte jedoch mehr und mehr zusammen, bilden eine Allianz und eine der wunderbarsten Regionen Deutschlands, also neben dem Saarland und dem Ländle natürlich *Lokalpatriotismusmodeoff*.
Diese Region erfuhr durch Kriege sehr viel Leid, wurde teilweise zerstört und auseinandergerissen; vielleicht ist genau das was die Besonderheit und die Verbundenheit der Menschen in und mit dieser Region ausmacht.
Heute erstrahlt die Region in ihrem schönsten Glanz und das nicht nur wegen des unglaublich imposanten Doms zu Mainz. Viele bekannte Persönlichkeiten wie Hildegard von Bingen, Johannes Gutenberg oder Lorenz Adlon stammen von hier sondern auch wegen dem wunderbaren Wein, den tollen Produzenten, die sehr echt und mit „ihrem“ Land verbunden sind.

Das Motto: „Rheinhessen genießen war Programm“.

Ankunft in Mainz war schon am frühen Mittag. Bezug der traumhaften Zimmer im  Favorite Parkhotel musste rasch von statten gehen und gleich gings schon los mit der Begrüßungs- und Kennenlernrunde. Vielen Dank an Marie und Miriam von der Gourmet Connection, Alexandra, die Begleitung für Rheinhessens, die uns mit viel Herz und Leidenschaft „ihr“ Rheinhessen Weinland näher gebracht hat.
Nach der kurzen Vorstellungsrunde kann ich sagen, eine ganz wunderbare Gruppe, ich freu mich auf die beiden Tage mit diesen Menschen.

Rieslingsekt zum Start

Zum Start gab es einen Rieslingsekt, der anlässlich des 200-jährigen Jubiläums gekelter wurde, dazu wurden wunderbare Kleinigkeiten vom jungen Sternekoch Philip Stein gereicht, der mit seinen kreativen Ideen wie Gänseleberpraline oder Kartoffelschäumchen mal anders für Entzücken gesorgt hat.

Rheinhessen Starters

Rheinhessen Starters

Auf geht’s zur Genusstour…

Ein wichtiger Bestandteil der Genusstour durch das wunderbare Rheinhessen war, neben tollen Restaurants auch die Erzeuger und Produzenten kennenzulernen.
Gestartet sind wir in der Landmetzgerei Hellmeister, einem Betrieb, der für Regionalität und Echtheit steht. Die ganze Familie ist irgendwie eingebunden. So bezieht die Metzgerei Ihre Rinder und Schweine vom brüderlichen Hof und das Futter für die Tiere wird ebenfalls in Eigenregie erzeugt. Hier haben die Tiere Zeit zu wachen, dürfen in der Natur, in kleinen Gruppen herumspringen und werden erst dann geschlachtet, wenn nahezu jedes Stück von ihnen verkauft wurde oder die Garantie besteht, dass jedes Stück verkauft wird.
Ok, das klingt jetzt sehr hart, aber so ist das nun mal auf unserer Welt und ja ich esse gerne Fleisch, am liebsten von glücklichen Tieren.

Glückliche Tiere

Hier wird ganz konsequent Fleisch aus Massentierhaltung abgelehnt. Hier arbeitet man mit viel Herzblut, Leidenschaft und viel Humor.
Schon immer war ich davon überzeugt, dass es wichtig ist kleine Produzenten und Erzeuger zu unterstützen… mit diesem Besuch wurde diese Einstellung auch wieder ganz klar bestätigt.

Rheinhessen Hellmeister

Rheinhessen Hellmeister

Und schwups da war es um mich geschehen

Ein absolutes Highlight war für mich der Besuch der Schweine… einen kurzen Moment habe ich darüber nachgedacht, meine Ernährung doch umzustellen…
Diese Schweine waren so süß… sie haben die Möglichkeit draußen im Dreck zu suhlen, zu spielen, sich zu beschäftigen oder aber überdacht zu schlafen… und Leute, es waren Showschweine… wir hatten so viel Spaß…
Und ich glaube, insgeheim hätte gerne jede eins mit nach Hause genommen… ok in einer Stadtwohnung oder meinem kleinen Reihenhaus Gärtchen wäre die Haltung schon etwas schwierig geworden, aber gut, man wächst an seinen Herausforderungen… Aber was mir absolut nicht klar war, Schweine haben unendlich langen Wimpern! Sie sahen sooo hübsch aus.

Rheinhessen Schweine

Rheinhessen Schweine

Hat der Locken?

Kurz nach dem wir uns bei den Schweinen vergnügt hatten, waren wir auch noch an der Rinderweide. Und was soll ich sagen, auch sehr süß, der „Platzhirsch“ hatte sogar blonde Locken, aber gegen die Schweine kam er leider nicht so richtig an… was für eine Sauerei 😉

Rheinhessen Kühe

Weintasting im Weingut Hofmann und Weingut Gres in Appenheim.

Nachdem die wilde Hilde samt ihrer Brüder und Schwestern unsere Herzen im Sturm erobert hat, viel uns der Abschied nicht ganz leicht. Aber der Lockruf „Es gibt Wein“ hat schon etwas gezogen 😉
Wir stürzten also in unsere Bus Gabi und widmeten uns erstmalig an diesem Tag dem in Rheinhessen wichtigen Thema Wein.
Begrüßt wurden wir im Weingut Hofmann von dem Winzer Jürgen Hofman und dem befreundeten Winzer Klaus Gres, die schon wirklich einiges in ihrem Leben erlebt haben und in allen Bereichen war ihrer Leidenschaft und die tiefe Verwurzelung zu der Region Rheinhessen zu erkennen.

Rheinhessen Weintasting Hofman und GresHigh Life auf dem Weingut

Da gerade die Lesezeit begonnen hat, war hinter den Kulissen einiges los und wir durften  auch einen Blick in die Produktion werfen, bevor wir mit dem eigentlichen Weintasting starteten.

Rheinhessen Weintasting Hofman und GresEin fantastisches Tasting

Und es war großartig. Jeder Wein, jede Lage und jede Rebsorte so unterschiedlich wie die Winzer selbst… auch wenn sich die Lagen teilweise nur durch wenige hundert Meter unterschieden, war der Geschmack sehr differenziert – der Franzose würde sagen, dass Terroir ist hierfür verantwortlich *Klugscheißmodusoff*

Rheinhessen Weintasting Hofman und Gres
Ich habe hier viel mitgenommen über Weinherstellung, Vertrieb, Pro‘s und Contra‘s für Korken, Discountweine und wie wichtig es ist sich mit seinem Land und seinem Beruf verbunden zu fühlen.

Die Dinner-Safari.

Feldwebel Alexandra treibt uns herzlich an und wir kommen zum Kernstück der Pressereise: der Dinner-Safari…

Vier Gänge, vier unterschiedliche Lokalitäten… Rheinhessen im Schnelldurchlauf sozusagen… ich bin ja eigentlich immer für geruhsames und wenig hektisches Essen, der Alltag ist ja schon hektisch genug, aber wir sollten ja möglichst viel mitnehmen.

Also nun zum besten aber auch gleichzeitig zum anstrengendsten Teil des Tages: der Dinner-Safari Rheinhessen.
Der Fahrer unseres Busses von der Busgabi (ich finde den Namen einfach großartig) fuhr uns geduldig zu den unterschiedlichsten Lokalitäten.

Zur Vorspeise in die 100 Guldenmühle in Appenheim

Gestartet sind wir in diesem historischen und wunderschönen Restaurant von Eva Eppert, der 100 Guldenmühle.
Zur Begrüßung brannten Fackeln und Kerzen und säumten den Weg… ich muss sagen, ich habe mich sehr willkommen gefühlt.
Ich mag solche Lokalitäten die bereits einiges erlebt haben, rustikales Flair trifft Moderne und das spiegelte sich auch in der Speisekarte wider (in die ich einfach mal hineingespieckt habe).

Handkäs

Zur Vorspeise gab es Schwartenmagen und dreierlei Sorten Handkäs, jede Sorte anders mariniert. Der Schwartemagen war ganz wunderbar und kenne ich bereits auch aus meiner Heimat, Handkäs habe ich probiert und auch aufgegessen, aber er wird jetzt nicht zu meiner Leib und Magenspeise… Sorry, Mister Handkäs, war schön Dich kennengelernt zu haben, aber Freunde werden wir nicht 😉

Rheinhessen 100 Guldenmühle

Zum Zwischengang in’s Restaurant Dohlmühle in Flonheim

Weiter ging die Safari und den Zwischengang nahmen wir in Rolf von der Heides Dohlmühle in Flonheim zu uns. Ein ganz wunderbares Restaurant mit sehr geschmackvoll rustikalem Gewölbekeller. Der Chef persönlich nahm uns in Empfang und gewährte uns sogar einen Blick hinter die Kulissen: in sein kleines Königreich, die Küche. Obwohl Rolf von der Heide kein gebürtiger Rheinhesse ist, ist er tief verbunden mit diesem Landstrich.
Kredenzt hat er uns Bäckchen und Filet vom Schwein. Unglaublich lecker und sowas von zart… und eine Portion zur Vorspeise, die wirklich sehr üppig war.

Rheinhessen Dohlmühle

Die Hauptspeise gab es im Weedenhof.

Im Weedenhof gab es nun den Hauptgang. Auch hier wieder ein urgemütlich und trotzdem sehr schick anmutendes Restaurant. Der Herr des Hauses und Küchenchef Michael Knöll servierte uns ein Ragout vom Wildschwein mit Spitzkohl und Speckknödeln. Ein sehr aromatisches Gericht und als neigschmeckte Schwäbin kann ich nur sagen „Knödel und Soooß“ waren reichlich und unglaublich lecker.

Rheinhessen Weedenhof

Last but not least ging‘s zum krönenden Abschlusst ins Parkhotel Favorite.

Sterneküche auf höchstem Niveau. Philipp Stein, bis vor kurzem noch Deutschlands jüngster Sternekoch, servierte uns ein wirklich göttlichen Dessert… das vom Geschmack unglaublich intensiv und vielfältig war und aussah wie ein Gemälde.

Rheinhessen Dessert
Persönlich vom Sternekoch Philipp Stein begrüßt, stand er uns mit Rede und Antwort geduldig beiseite.
Es ist einfach großartig, was er in seinem Alter schon alles erlebt hat uns welcher Verantwortung er sich auch stellt… Hut ab!!!
Mit einem ganz wunderbaren Gefühl ging der erste Tag zu Ende.

Tag ZWEI… wir beginnen mit einem Stadtspaziergang.

Der Tag beginnt mit einem sehr üppigen aber raschen Frühstück und einem Stadtspaziergang durch das wunderschöne Mainz.

Rheinhessen Stadtführung

Vinothek Rheinhessen

Und wie soll es auch anders sein, wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier sondern um etwas zu lernen, landeten wir noch vor dem Mittagessen in der Vinothek, die im Proviantamte in der Stadtmitte untergebracht ist und ja, richtig, es ging um Wein 🙂

Rheinhesssen Vinothek WeintastingWeinverkostung Tag ZWEI

Es ist ganz wunderbar den Tag mit Weinverkostungen zu verbringen, ihn mit einem wunderbaren Tröpfen zu beenden und am nächsten Tag gleich wieder mit Wein zu starten… die Stimmung war toll, die Mitreisenden mittlerweile bekannte Gesichter mit denen man über dies und jenes geschwätzt hat.

Rheinhesssen Vinothek Weintasting

Weinland Rheinhessen – alles was das Herz begehrt

Hier gab es noch einmal viele Informationen zum Weinland Rheinhessen, Lagen und Böden, zu Winzern, Winzerinnen und natürlich zum Produkt Wein und weil wir ja wissen sollen wie Rheinhessen schmeckt, gab es selbstverständlich auch Wein zur Verkostung.
Trotz meiner Vorkenntnisse über Wein habe ich einiges mitgenommen. Silvaner wird künftig auch in meinem Keller landen, genauso die Scheurebe (hatte ich irgendwie vergessen, aber ein sehr schöner Terrassenwein), beide hatte ich bislang noch nicht so auf meiner Liste bzw. wieder vergessen… in meinem Keller liegt Riesling und das ein oder andere Mal wird zukünftig sicher auch ein Weißburgunder tief in meinem Keller gelagert sein 😉

Kräuter, Kräuter und Kräuter soweit das Auge reicht.

Die Zeit drängt etwas und wir fahren weiter nach Mainz-Gonsenheim zum Kräuterhaus von Stein’s Kräuter.
Ein Farbenspiel das sondergleichen sucht und soooo viele verschiedene Wildkräuter – das meiste war mir schon bekannt, haben wir in Filderstadt ja glücklicherweise den Keltenhof, trotzdem war es der reinste Augenschmaus… kunterbunte Blüten, alte Gemüsesorten, spezielle und ganz viele unterschiedliche Tomaten und Beete einfach großartig!

Rheinhessen Kräuter

Rheinhessen Kräuter

Schon immer gut gefallen haben mir die violetten Ur-Karotten, die diese tolle Farbe auch nach dem Kochen noch behalten.

Rheinhessen Kräuter
Beeindruckend wie viele Sorten Kräuter, essbaren Blüten und vor allem alte Gemüsesorten hier für Gastronomie aber auch für private Haushalte gezogen werden.

Rheinhessen Kräuter
Ich liebe solche regionalen Produkte, die ich gerne auf Wochenmärkten oder tatsächlich auch direkt in Hofläden beim Erzeuger selbst kaufe. Sie machen solche Lust auf Kochen und experimentieren… Oder?
Der einzige Nachteil: ich kaufe immer viel zu viel, weil ich mich nicht bremsen kann…

Zum abschließenden Lunch ins Adagio in Mainz-Finthen.

Unsere letzte Station ist das sehr edle Restaurant Adagio. In den wunderschön eingerichteten Räumlichkeiten begrüßt uns Oliver Habig und servierte eine Regenbogenforelle mit Pfifferling-Lauch-Gemüse und Kartoffel-Speckschaum. Ein unglaublich intensiver Geschmack… und ein ganz wunderbarer Abschluss für diesen beiden tollen Tage. Zufrieden lehnte ich in meinem Stuhl und dachte so „War zwar auch anstrengend aber könnte noch was weitergehen“ 😉

Rheinhessen Adagio

Mein Fazit zum Schluss.

Es war eine absolut toll organisierte Reise. Dank Alexandra konnten wir den Zeitplan auch mehr oder weniger halten und es war rundum eine gelungene Reise. Ich habe viel gelernt über Rheinhessen. Seine Geschmäcker,  Regionalität, aber auch noch mehr über Wein. Ich durfte ganz wunderbare Fleckchen Erde kennenlernen, Menschen die Ihren Beruf und ihr Land lieben. Und dazu durfte ich noch viele spannende Bloggerinnen und Redaktuere kennenlernen. Außer mir war an Bloggerinnen noch da

Meinen allerherzlichsten Dank an jeden einzelnen Teilnehmer und jede einzelne Teilnehmerin, jeden Koch/Köchin und jeden Produzent, jeden Winzer und natürlich MEINEN herzlichsten Dank an Marie und Miriam sowie Alexandra, die das alles ganz wunderbar organisiert haben: Ihr habt diese zwei Tage zu etwas Besonderem gemacht, sie waren ziemlich spannend und sehr erlebnisreich.

Ich kann nur sagen, komm nach Rheinhessen und schau Dir an was es hier alles wunderbares zu entdecken gibt. Der nächste Frühling kommt ganz gewiss 🙂

The END

Gehabt Euch wohl und genießt die Zeit!

Deine Julia

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