…oder warum Lemon Curd genau jetzt richtig ist ?
Genau jetzt ist Zitruszeit und deshalb sollte man auch genau jetzt Lemon Curd und weitere Curds aus Zitrusfrüchten herstellen.
Eigentlich sagt man ja, dass die britische Küche nicht die Beste ist, aber Lemon Curd ist ein Beweis dafür, dass es doch andere gute Geschmackspräferenzen gibt.
Jetzt gibt’s Saures
Warum die Britten gerade diesen sauren Brotaufstrich mögen, erklärt sich mit einem Blick in die Geschichte des Landes. Nachweislich ist, dass es seit dem 19. Jahrhundert Lemon Curd in Großbritannien gibt und das er dort heiß geliebt wird. Doch wer weiß wo England liegt weiß, dass weder dort noch in unmittelbarer Nähe Zitronen wachsen. In warmen und sonnigen Ländern weit weg von Großbritannien wachsen und gedeihen sie: Indien, China, Südafrika und in Amerika. Damals über die Kolonien, heute über gute Kontakte, kommt England an die kleine saure Frucht heran. Wer zu Beginn des 19. Jahrhunderts also zur Tea Time Lemon Curd oder Orangenmarmelade servieren konnte, der verfügte selbst oder über andere, gute Beziehungen zu den Kolonien Englands oder besaß so viel Geld, dass er diese Importware einkaufen konnte.
Zitronenmarmelade…
Sicher warst Du schon in England im Urlaub und kennst den unwiderstehlichen Geschmack von Lemon Curd… dieser zitronige Brotaufstrich hat etwas so sommerlich Frisches an sich und erinnert mich daran, wie ich früher den Zitronenzuckerguss vom Zitronenkuchen abgeknabbert habe…
Auch andere europäische Länder kennen Lemon Curd
Aber auch andere europäische Länder haben diese wunderbare Zitronenmarmelade für sich entdeckt… in Italien gibt es zum Beispiel die Torta di Limone oder in Frankreich wird der Curd leicht abgewandelt als Füllung für Macarons verwendet… gerade jetzt im Winter, wo die Tage noch so lang sind, ist es wunderbar diesen nach Sommer schmeckenden Brotaufstrich auf dem Tisch zu haben…
Lemon Curd ist eine kleine Wunderwaffe
Lemon Curd zuzubereiten ist eigentlich ganz einfach, überraschend einfach – und lässt sich sehr vielseitig einsetzen. Ich habe mich dazu entschlossen, zwei verschiedene Curds zu machen… einmal ganz klassisch Lemon Curd und weil die Blutorangen (Moros) aus Sizilien um diese Jahreszeit ein Traum sind, ein Moro Curd und weil er so lecker ist, mache ich gleich die doppelte Menge – ist ja auch bald Wochenende und zum Sonntagsfrühstück einfach ganz wunderbar…
- ...für das Blutorangen Curd
- 250 ml frisch gepresster Blutorangensaft
- 1 EL Zitronensaft
- 100 g Zucker
- 2 EL Vanillezucker
- 100 g Butter
- 2 Eier (zimmerwarm)
- 1 Eigelb
- ...für das Lemon Curd - ganz klassisch
- 3 Zitronen, Saft (200 ml) und Abrieb
- 100 g Zucker
- 50 g Butter
- 1 Prise Salz
- 2 Eier
- 1 Eigelb
- ...für das Blutorangen Curd
- Den Blutorangensaft durch ein Sieb in einen Topf gießen, damit die Fasern herausgefiltert werden. Offen bei starker Hitze auf die Hälfte einkochen lassen.
- Dann den Zitronensaft, den Zucker, den Vanillezucker und die in kleine Stücke geschnittene Butter zum eingekochten Blutorangensaft in den Topf geben und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dabei mit einem Schneebesen immer wieder umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Topf vom Herd nehmen, 5 Minuten abkühlen lassen.
- Dann das Ei unterrühren. Topf wieder auf den Herd stellen und bei geringer Hitze unter ständigem Rühren die Masse erhitzen, bis die Blutorangen-Creme dick wird.
- Dann den Blutorangen-Curd in ein vorbereitetes, heiß ausgespültes Glas mit Schraubdeckel einfüllen und abkühlen lassen.
- Im Kühlschrank aufbewahrt hält sich der Blutorangen-Curd ca. 4 Wochen.
- ...für das Lemon Curd - ganz klassisch
- Die Zitronen vor dem auspressen mit einer feinen Reibe abreiben, dann erst die Zitronen auspressen. Den Saft und den Zucker langsam in einem Topf erhitzen und die Butter darin schmelzen, eine Prise Salz zugeben.
- Eier mit dem Eigelb in einer separaten Schüssel, im Wasserbad aufschlagen. Nun die Zitronen-Buttermasse nach und nach zugeben und stetig rühren. Das Wasser darf keinesfalls zu heiß werden und auch nicht in die Eiermasse gelangen.
- Sobald eine dickflüssige Creme entstanden ist, ist der Lemon Curd fertig und weiter einsatzbereit (bereitet gleich mehr zu, füllt ihn in sterilisierte Gläser, denn der Curd schmeckt wunderbar auf einem Toast, zu Scones, Pies oder zu Baiser).
Weitere wunderbare Curd Rezepte findest Du auf diesen Blogs:
Sooo, nun wünsche ich Dir noch eine tolle Woche und bis bald.
Deine Julia